RICHARD BOORBERG VERLAG

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11.12.2024

    

Urheberrechtliche Zulässigkeit der Nutzung von Abbildungen einer Fototapete

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in drei Revisionsverfahren entschieden, dass die Nutzung von Abbildungen einer Fototapete im Internet die nach dem Urheberrechtsgesetz geschützten Rechte an den auf der Tapete abgedruckten Fotografien nicht verletzt.

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13.08.2024

        

„Mogelpackungen“: Wenn zu wenig Inhalt in der Verpackung ist

Der unter anderem für das Wettbewerbsrecht zuständige I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat entschieden, dass die Verpackung eines Produkts in der Regel nicht in einem angemessenen Verhältnis zu der darin enthaltenen Füllmenge steht („Mogelpackung“), wenn sie nur zu etwa zwei Dritteln gefüllt ist.

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29.07.2024

     

Zum Widerrufsrecht bei Abschluss von „Kauf- und Dienstleistungsverträgen“

Der VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hatte darüber zu entscheiden, ob einem in Deutschland wohnhaften Verbraucher hinsichtlich über Fernkommunikationsmittel mit einem in der Schweiz ansässigen Unternehmen ohne Widerrufsbelehrung abgeschlossener „Kauf- und Dienstleistungsverträge“ ein Widerrufsrecht zusteht und ob dieses zeitlich befristet ist.

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16.07.2024

   

Amazon: Marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb

Der Bundesgerichtshof bestätigte die Feststellung des Bundeskartellamts, dass Amazon eine überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb hat. Erstmals hatte der Kartellsenat damit in erster und letzter Instanz über eine Beschwerde gegen eine Feststellung nach § 19a Abs. 1 GWB zu entscheiden.

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27.06.2024

     

Übertragung der Grundsätze zum Werkstattrisiko auf Sachverständigen

Der VI. Zivilsenat hat die mit Urteilen vom 16.01.2024 fortentwickelten Grundsätze zum Werkstattrisiko auf überhöhte Kostenansätze eines Sachverständigen übertragen, den der Geschädigte mit der Begutachtung seines Fahrzeugs zur Ermittlung des unfallbedingten Schadens beauftragt hatte.

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20.05.2024

  

Partnerschaftsgesellschaft: Kriterien der Namensgebung

Gemäß § 2 Abs. 1 PartGG muss der Name der Partnerschaft nur noch den Zusatz „und Partner“ oder „Partnerschaft“ enthalten. Die Aufnahme des Namens mindestens eines Partners ist nicht mehr erforderlich.1

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29.04.2024

  

Widerrufsinformationen in mit Kfz-Kaufvertrag verbundenem Verbraucherdarlehensvertrag

Der Bundesgerichtshof hatte darüber zu entschieden, ob der Darlehensnehmer den zur Finanzierung eines Kfz-Erwerbs geschlossenen Darlehensvertrag wirksam widerrufen habe, weil die beklagte Bank eine ordnungsgemäße Widerrufsinformation und die erforderlichen Pflichtangaben beanstandungsfrei erteilt habe.(1)

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23.04.2024

  

Schutz von Geschäftsgeheimnissen bei Beteiligung von Wettbewerbern

Der Kartellsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) hatte darüber zu entscheiden, ob das Bundeskartellamt in einem Kartellverwaltungsverfahren bestimmte vertrauliche Informationen, die Google als Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse ansieht, gegenüber anderen Verfahrensbeteiligten offenlegen darf.

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08.04.2024

      

Einstweiliger Rechtsschutz nach Erwerb eines GmbH-Geschäftsanteils

Das Oberlandesgericht Brandenburg (OLG) hatte in einem Beschluss darüber zu entscheiden, ob der Erwerber zur Begründung seines Anspruchs darzulegen hat, weshalb eine Sicherungs- oder Regelungsverfügung nicht ausreicht, um ihn vor endgültigen Rechtsverlusten zu bewahren.

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18.03.2024

  

Ersatzfähigkeit von Kfz-Reparaturkosten im Falle des sog. Werkstattrisikos

Der Geschädigte eines Verkehrsunfalls ist berechtigt, sein beschädigtes Fahrzeug zur Reparatur in eine Werkstatt zu geben und vom Unfallverursacher den hierfür erforderlichen Geldbetrag zu verlangen (§ 249 Abs. 2 BGB). Der u.a. für Rechtsstreitigkeiten über Ansprüche aus Kfz-Unfällen zuständige VI. Zivilsenat hat über fünf Revisionen entschieden, in denen sich in unterschiedlichen Konstellationen die Frage stellte, wer das Risiko trägt, wenn der Unfallverursacher einwendet, die von der Werkstatt gestellte Rechnung sei überhöht (sog. Werkstattrisiko).

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25.01.2024

  

Kartellschadensersatz für geleaste Lkw

Der Kartellsenat des Bundesgerichtshofs hat heute entschieden, dass Ansprüche auf Ersatz von kartellbedingten Schäden auch Leasingnehmern und Mietkäufern von Lastkraftwagen zustehen können.

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11.01.2024

     

Treuhandverwaltung über deutsche Rosneft-Töchter rechtmäßig?

Ist die im September 2022 erlassene Anordnung einer Treuhandverwaltung nach dem Energiesicherungsgesetz über die Rosneft Deutschland GmbH (RDG) und die Rosneft Refining and Marketing GmbH (RNRM) in Berlin rechtmäßig? Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zu entscheiden.

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18.12.2023

     

Gesetzliche Verpflichtung zur Vorratsspeicherung von Telekommunikations-Verkehrsdaten

Die in § 175 Abs. 1 Satz 1 i.V.m. § 176 TKG (§ 113a Abs. 1 Satz 1 i.V.m. § 113b TKG a.F.) geregelte Verpflichtung der Anbieter öffentlich zugänglicher Telekommunikationsdienste zur Speicherung der dort genannten Telekommunikations-Verkehrsdaten ist in vollem Umfang unvereinbar mit Art. 15 Abs. 1 der Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation (Richtlinie 2002/58/EG) und daher nicht anwendbar. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig in zwei Verfahren entschieden.1

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30.11.2023

  

Wettbewerbsrechtliche Eilentscheidung wegen fehlender Rechtswegerschöpfung

Das Bundesverfassungsgericht hat eine Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen, die sich gegen eine ohne mündliche Verhandlung und ohne Anhörung der Beschwerdeführerin im Verfahren ergangene wettbewerbsrechtliche einstweilige Verfügung richtet. Damit wird der mit der Verfassungsbeschwerde verbundene Eilantrag gegenstandslos.

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20.11.2023

  

Datenspeicherung durch Kreditauskunftei: Drei-Jahres- Löschfrist ist DSGVO-konform

Kreditauskunfteien erhalten Informationen von ihren Kunden, um diese zum Zweck einer Bonitätseinschätzung von Kreditnehmern zu speichern. Eine Löschung der Einträge erfolgt nach dem brancheninternen Code of Conduct erst drei Jahre nach ihrer Erledigung. Diese Drei-Jahres-Frist begegnet laut OLG Brandenburg keinen grundsätzlichen Bedenken und kann daher als DSGVO-konform angesehen werden.

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17.10.2023

  

Spezialgesetzliche Prospekthaftung und Haftung wegen Verschuldens bei Vertragsschluss

Beim II. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs sind mehrere Verfahren anhängig, die die Haftung von Gründungsgesellschaftern einer Publikumskommanditgesellschaft betreffen, die Immobilieninvestments auf dem US-amerikanischen Markt plante.

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19.09.2023

  

Dieselverfahren: Unwirksamkeit der formularmäßigen Abtretung von Ansprüchen

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass die in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen einer Finanzierungsbank enthaltene Klausel über die Sicherungsabtretung von Ansprüchen des Käufers und Darlehensnehmers gegen den Hersteller eines Dieselfahrzeugs Ansprüche auf Schadensersatz aus unerlaubter Handlung erfasst. Diese ist auch dann unwirksam, wenn der Käufer nicht Verbraucher, sondern Unternehmer ist.

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14.08.2023

  

Urheberrechtliche Zulässigkeit einer „Cheat-Software“

Der unter anderem für das Urheberrecht zuständige I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat über Ansprüche auf Unterlassung, Auskunft und Schadensersatz wegen des Vertriebs von Software zu entscheiden, die dem Nutzer das Manipulieren des auf einer Spielkonsole ablaufenden Programms ermöglicht.

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10.08.2023

    

Cum-Ex: Verfassungsbeschwerde gegen strafrechtliche Verurteilung wegen Entziehung des gesetzlichen Richters

Mit Beschluss hat die 3. Kammer des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts eine Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen, die sich gegen eine strafrechtliche Verurteilung wegen Steuerstraftaten im Zusammenhang mit Aktienkäufen über den Dividendenstichtag (so genannte Cum-Ex- Geschäfte) richtet.

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31.07.2023

     

Abtretung von Schadensersatzansprüchen

Der Bundesgerichtshof verhandelte über die Frage, ob die in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen einer Finanzierungsbank enthaltene Klausel über die Sicherungsabtretung von Ansprüchen des Käufers und Darlehensnehmers gegen den Verkäufer und Hersteller eines Dieselfahrzeugs Ansprüche auf Schadensersatz aus unerlaubter Handlung erfasst und wirksam ist.

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19.06.2023

       

Schachtelprivileg bei Beteiligungen

Vor dem Finanzgericht Düsseldorf wurde über die Hinzurechnung einer Gewinnausschüttung bei der Festsetzung des Gewerbesteuermessbetrags diskutiert.(1)

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11.04.2023

      

Wirecard-Aktionäre keine Gläubiger?

Die 29. Zivilkammer des Landgerichts München I hat die unter anderem gegen den Insolvenzverwalter der Wirecard AG gerichtete Klage einer Kapitalverwaltungsgesellschaft auf Feststellung von Schadenersatzforderungen zur Insolvenztabelle abgewiesen.

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28.03.2023

  

Schadensersatz wegen Wuchers?

Der VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs verhandelt über die Frage, ob ein nach § 34 Abs. 4 GewO verbotenes Rückkaufsgeschäft beziehungsweise ein wucherähnliches Geschäft (§ 138 Abs. 1 BGB) vorliegt, wenn ein staatlich zugelassener Pfandleiher gewerblich Kraftfahrzeuge ankauft, diese an den Verkäufer zurückvermietet und nach dem Ende der vertraglich festgelegten Mietzeit durch öffentliche Versteigerung, an der der Verkäufer teilnehmen kann, verwertet.(1)

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20.02.2023

      

Internethändler müssen nicht zwingend über Herstellergarantie informieren

In einem aktuellen Fall befasste sich der Bundesgerichtshof unter anderem mit der Frage, ob das bloße Bestehen einer Herstellergarantie die Informationspflicht auslöst oder ob weitere Voraussetzungen hinzukommen müssen. Besteht eine Informationspflicht auch, wenn für den Verbraucher ohne weiteres erkennbar ist, dass der Unternehmer nur Angaben des Herstellers zu der Garantie zugänglich macht?

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06.02.2023

       

Keine Benutzungsfarbmarke für Schokoladenhasen

Der goldene Lindt-Schokohase genießt laut BGH Markenschutz. Eine Allgäuer Confiserie darf deshalb keine Schokohasen mit goldener Verpackung verkaufen, wie das OLG München entschied.

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17.01.2023

  

Unternehmereigenschaft bei An- und Verkauf von Waren über Internetplattform

Liegt bei einem über viele Jahre nachhaltig ausgeübten Handel einer Privatperson auf der Internetplattform ebay, der auch hinsichtlich der Anzahl der Verkäufe von beträchtlichem Umfang war, eine nachhaltige, wirtschaftliche Tätigkeit vor, sodass die Veräußerungen der Umsatzsteuer unterliegen?

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02.01.2023

     

Bewertungsportale müssen strenger prüfen

Bewertungen im Internet dürfen nicht ungeprüft veröffentlicht werden, so der Bundesgerichtshof in einer aktuellen Entscheidung. Unterbleibt eine Prüfung, kann sich ein Unterlassungsanspruch des Bewerteten ergeben.

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02.12.2022

   

Was die Ampel-Koalition bei den Themen Investitionen, Bleiberecht und regionalen Beziehungen plant (Teil 10)

Unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ hat die rot-grün-gelbe Ampelkoalition einen 177 Seiten umfassenden Koalitionsvertrag vorgelegt. Wir haben die wesentlichen Absichtserklärungen von SPD, Grünen und FDP, die sich auf den Alltag von kleinen und mittleren Unternehmen auswirken können, für Sie zusammengeführt. Der folgende Beitrag ist eine Zusammenstellung von Original-Textauszügen (Teil 10: Seite 133–154). Fortsetzung des Beitrags aus RdW-Kurzreport Heft 20, S. 942, Rn. 325.

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08.11.2022

  

Was die Ampel-Koalition für die Sicherung guter Lebensverhältnisse plant (Teil 9)

Unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ hat die rot-grün-gelbe Ampelkoalition einen 177 Seiten umfassenden Koalitionsvertrag vorgelegt. Wir haben die wesentlichen Absichtserklärungen von SPD, Grünen und FDP, die sich auf den Alltag von kleinen und mittleren Unternehmen auswirken können, für Sie zusammengeführt. Der folgende Beitrag ist eine Zusammenstellung von Original-Textauszügen (Teil 9: Seite 121–133). Fortsetzung des Beitrags aus RdW Kurzreport Heft 18, S. 849, Rn. 296.

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26.09.2022

   

Was die Ampel-Koalition bei Flüchtlingspolitik und Entwicklungszusammenarbeit plant (Teil 8)

Unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ hat die rot-grün-gelbe Ampelkoalition einen 177 Seiten umfassenden Koalitionsvertrag vorgelegt. Wir haben die wesentlichen Absichtserklärungen von SPD, Grünen und FDP, die sich auf den Alltag von kleinen und mittleren Unternehmen auswirken können, für Sie zusammengeführt. Der folgende Beitrag ist eine Zusammenstellung von Original-Textauszügen (Teil 8: Seite 110–121). Fortsetzung des Beitrags aus RdW-Kurzreport 12/2022, S. 556, Nr. 192.

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29.08.2022

   

Bereicherung bei abgeschlossenen Wertpapierdarlehensgeschäften

Es besteht ein Risiko, dass das Finanzamt einem Geschäft die Anerkennung versagt. Dieses liegt grundsätzlich auf Seiten desjenigen, der die Chance der Steueroptimierung wahrnehmen will. Dieses Risiko beinhaltet nicht nur die Gefahr, dass die beabsichtigte Steueroptimierung durch den künstlich geschaffenen Betriebsübergang bei Nichtanerkennung des wirtschaftlichen Eigentums nicht möglich ist, sondern auch die, dass die angerechnete Kapitalertragssteuer und der Solidaritätszuschlag zurückgezahlt werden müssen.

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27.06.2022

     

Was die Ampel-Koalition bei der Altersvorsorge sowie zu den Themen Bauen, Sicherheit und Freiheit plant (Teil 7)

Unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ hat die rot-grün-gelbe Ampelkoalition einen 177 Seiten umfassenden Koalitionsvertrag vorgelegt. Wir haben die wesentlichen Absichtserklärungen von SPD, Grünen und FDP, die sich auf den Alltag von kleinen und mittleren Unternehmen auswirken können, für Sie zusammengeführt. Der folgende Beitrag ist eine Zusammenstellung von Original-Textauszügen (Teil 7: Seite 72–110). Fortsetzung des Beitrags aus RdW Kurzreport, Heft 11, S. 513, Nr. 178.

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14.06.2022

        

Was die Ampel-Koalition für die Arbeitswelt plant (Teil 6)

Unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ hat die rot-grün-gelbe Ampelkoalition einen 177 Seiten umfassenden Koalitionsvertrag vorgelegt. Wir haben die wesentlichen Absichtserklärungen von SPD, Grünen und FDP, die sich auf den Alltag von kleinen und mittleren Unternehmen auswirken können, für Sie zusammengeführt. Der folgende Beitrag ist eine Zusammenstellung von Original-Textauszügen (Teil 6: Seite 62 – 71). Fortsetzung des Beitrags aus RdW Kurzreport, Heft 10, S. 459, Nr. 159.

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30.05.2022

  

Was die Ampel-Koalition beim Thema Energie plant (Teil 5)

177 Seiten umfasst der Koalitionsvertrag, den die rot-grün-gelbe Ampelkoalition unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ vorgelegt hat. Wir haben die wesentlichen Absichtserklärungen von SPD, Grünen und FDP, die sich auf den Alltag von kleinen und mittleren Unternehmen auswirken können, für Sie zusammengeführt. Der folgende Beitrag ist eine Zusammenstellung von Original-Textauszügen (Teil 5: Seite 54–62). Fortsetzung des Beitrags aus RdW Kurzreport, Heft 8/2022, S. 366, Nr. 122.

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19.05.2022

        

Generalanwalt: Umweltverbände dürfen wegen Thermofenster bei Dieselmotoren gegen Kraftfahrtbundesamt klagen

Umweltverbände dürfen gegen Entscheidungen des Kraftfahrtbundesamtes klagen. Zu der Einschätzung kam der zuständige Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), Athanasios Rantos. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte vor dem Verwaltungsgericht Schleswig-Holstein (VG) die Entscheidung des Amtes, Thermofenster in VW-Dieselmotoren zuzulassen und die Typengenehmigung dafür zu erteilen, geklagt. Das Gericht rief den EuGH dazu an.

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28.04.2022

       

Was die Ampel-Koalition beim Thema Verkehr plant (Teil 4)

177 Seiten umfasst der Koalitionsvertrag, den die rot-grün-gelbe Ampelkoalition unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ vorgelegt hat. Wir haben die wesentlichen Absichtserklärungen von SPD, Grünen und FDP, die sich auf den Alltag von kleinen und mittleren Unternehmen auswirken können, für Sie zusammengeführt. Der folgende Beitrag ist eine Zusammenstellung von Original-Textauszügen (Teil 4: Seite 50 – 54). Fortsetzung des Beitrags aus RdW Kurzreport, Heft 5, S. 221, Nr. 076.

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19.04.2022

  

Schadensersatz nach Hauskauf: Nur wenn Verkäufer Mangel kannte

Der private Verkäufer eines Hauses muss für Schäden an dem Objekt nur dann aufkommen, wenn er diese kannte. Verlangt der Käufer Schadensersatz, muss er beim Ausschluss der Mängelhaftung beweisen, dass der Verkäufer Kenntnis über den Mangel hatte. Dass sich die Mängel hätten aufdrängen müssen, reicht nicht aus, wie das Landgericht Frankenthal (LG) entschied.

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04.04.2022

     

Sekundärsanktionen: Vertragskündigung der Telekom mit iranischer Bank unwirksam?

Laut dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) ist der Verstoß gegen eine EU-Verordnung mit dem Ziel, Sanktionen der USA gegen den Iran abzuwehren, allein dann zulässig, wenn dem kündigenden Unternehmen ansonsten unverhältnismäßige Auswirkungen drohen.

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21.03.2022

           

Was die Ampel-Koalition im Hinblick auf die Wirtschaft plant (Teil 3)

Die Ampelkoalition hat Ende November den 177 Seiten umfassenden Koalitionsvertrag unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ vorgelegt. Wir haben die wesentlichen gemeinsamen Absichtserklärungen von SPD, Grünen und FDP, die sich auf den Alltag von kleinen und mittleren Unternehmen auswirken können, für Sie zusammengeführt. Der folgende Beitrag ist eine Zusammenstellung von Original-Textauszügen (Teil 3: Seite 33 – 50). Fortsetzung des Beitrags aus RdW-Kurzreport Heft 2, S.50, Thema.

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02.03.2022

      

Was die Ampel-Koalition im Hinblick auf die Wirtschaft plant (Teil 2)

177 Seiten umfasst der Koalitionsvertrag, den die rot-grün-gelbe Ampelkoalition unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ vorgelegt hat. Wir haben die wesentlichen Absichtserklärungen von SPD, Grünen und FDP, die sich auf den Alltag von kleinen und mittleren Unternehmen auswirken können, für Sie zusammengeführt. Der folgende Beitrag ist eine Zusammenstellung von Original-Textauszügen.

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28.02.2022

      

Abgasskandal: Bei teurerem Nachfolgemodell muss Käufer zuzahlen

Die vom sog. Abgasskandal betroffenen Käufer verlangen anstatt eines Software- Updates häufig einen Neuwagen. Der Bundesgerichtshof (BGH) konkretisiert in dieser Entscheidung den Umfang der Pflicht zur Nacherfüllung des Verkäufers, insbesondere in Bezug auf die Neulieferung. Ist nur ein erheblich teureres Nachfolgemodell verfügbar, muss der Käufer die Kosten mittragen.

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24.02.2022

  

Was die Ampel-Koalition im Hinblick auf die Wirtschaft plant (Teil 1)

Die Ampelkoalition hat Ende November den 177 Seiten umfassenden Koalitionsvertrag unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ vorgelegt. Wir haben die wesentlichen gemeinsamen Absichtserklärungen von SPD, Grünen und FDP, die sich auf den Alltag von kleinen und mittleren Unternehmen auswirken können, für Sie zusammengeführt. Der folgende Beitrag ist eine Zusammenstellung von Original-Textauszügen

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14.02.2022

  

BVerfG: Maßnahmen der „Bundesnotbremse“ verfassungsgemäß

Das Bundesverfassungsgericht hat in zwei Entscheidungen festgestellt, dass die Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren sowie die Schulschließungen der sog. „Bundesnotbremse“ von April 2020 verfassungsgemäß waren. Neben den Implikationen für die derzeitige Rechtslage ist beachtlich, dass das Gericht in den Entscheidungen ein neues Grundrecht für schulische Bildung geschaffen hat.

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31.01.2022

  

Abgasskandal: Abtretung von ausländischen Ansprüchen an deutschen Inkassounternehmen nicht zulässig

Für die Einziehung von Forderungen von Schweizer Kunden fehlt es einem inländischen Inkassounternehmen an der notwendigen Aktivlegitimation. Die registrierte Rechtsdienstleisterin hat die notwendige besondere Sachkunde, die eine Erlaubnis für Inkassodienstleistungen nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) bei ausländischem Recht erfordert, nicht nachgewiesen.

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12.01.2022

    

Solarmodule in Freiland-Photovoltaikanlage: Wem gehören die Module?

Der Bundesgerichtshof hat sich in vier Verfahren zu einem möglichen Eigentumserwerb an Modulen einer Photovoltaikanlage geäußert und die rechtlichen Voraussetzungen dafür definiert. Zur Feststellung dazu notwendiger Tatsachengrundlagen hat das Gericht die Urteile verschiedener Oberlandesgerichte aufgehoben und die Verfahren an diese zur erneuten Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen.

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03.01.2022

    

Jameda-Bewertungsportal darf Ärzte weiter listen

Das Ärztebewertungsportal Jameda darf weiter das Profil zweier Zahnmediziner aus Nordrhein-Westfalen auf seiner Plattformlisten. Der Bundesgerichtshof (BGH) gab einem Anspruch auf Unterlassung der beiden, künftig nicht mehr auf der Seite zu erscheinen, nicht statt.

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27.12.2021

    

Vorlagefrage an EuGH: Widerrufsrecht beim Kilometerleasing

Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat dem Europäischen Gerichtshof Fragen zum Bestehen eines Verbraucher- Widerrufsrechts nach Abschluss eines Kilometerleasingvertrages vorgelegt. Das Gericht in Luxemburg soll dazu die Verbraucherrechte- Richtlinie (RL 2011/83/ EU) und die Fernabsatz-Richtlinie für Finanzdienstleistungen (RL 2002/65/EG) auslegen.

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22.12.2021

      

Kein Schadensersatz für Leasingraten im »Abgasskandal«

Ein weiterer Fall des Bundesgerichtshofs im sog. »Abgasskandal« sorgt für Klarheit darüber, dass Leasingraten keinen Schadensersatzanspruch wegen vorsätzlicher, sittenwidriger Täuschung begründen. Darüber hinaus fehlen konkrete Anhaltspunkte für eine relevante Beteiligung der Audi AG am »Abgasskandal«.

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17.12.2021

BGH

Influencer müssen Werbung in Beiträgen kennzeichnen

Verweisen Meinungsführer, sogenannte Influencer, in den Posts in sozialen Medien auf ein Produkt, handelt es sich nicht automatisch um Schleichwerbung. Es kommt darauf an, wie sie auf den Beitrag verweisen (Verlinkung oder »Tap Tag«) und ob sie dafür eine Gegenleistung erhalten, entschied der Bundesgerichtshof.

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09.12.2021

      

Aufklärungsformular beim Arzt unterliegt nur eingeschränkter AGB-Kontrolle

Ärztliche Aufklärungsformulare unterliegen nur eingeschränkt der AGB-Kontrolle, entschied der Bundesgerichtshof. Eine Klausel, die über den sogenannten Grünen Star aufkläre und einen Passus enthalte, der dokumentiert, dass die Patienten die Aufklärung gelesen und über eine (nicht von den Krankenkassen bezahlte) Frühuntersuchung zu- oder abgelehnt haben, weiche nicht von Rechtsvorschriften ab.

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19.11.2021

    

Hassrede bei Facebook: Beitragslöschung und Kontensperrung rechtswidrig

Beiträge auf Facebook können nur gelöscht und Nutzerkonten gesperrt werden, wenn die Nutzer zumindest nachträglich darüber vom Betreiber des Netzwerkes informiert werden, um den Nutzern Gelegenheit zu geben, sich zu den Äußerungen erklären zu können.

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15.11.2021

        

Anspruch auf Nachfolgemodell nur innerhalb von zwei Jahren

Der Bundesgerichtshof entschied, dass Käufer eine Ersatzlieferung in Form eines Nachfolgemodells nur innerhalb der gesetzlichen Verjährungsfrist von zwei Jahren geltend machen können. Danach steht ihnen der Anspruch nicht mehr zu.

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08.11.2021

          

Unterschiedliche Bezahlung bei Nachtarbeit – BAG setzt Verfahren bis zur EuGH-Entscheidung aus

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat ein Verfahren zur unterschiedlichen Bezahlung von Nachtarbeit ausgesetzt. Die Richterinnen und Richter in Erfurt wollen abwarten, bis der Europäische Gerichtshof (EuGH) über die Frage entschieden hat, ob eine solche unterschiedliche Regelung mit dem EU-Recht vereinbar ist.

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18.10.2021

   

Abgasskandal II: BGH stärkt betroffene Kunden bei Fristproblem

Die Berichterstattung über den Abgas- Skandal des Autobauers Volkswagen im Jahr 2015 begründet nicht automatisch, dass Betroffene die ihren Schadensersatzanspruch begründeten Informationen Kenntnis erlangt haben.

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14.10.2021

   

Abgasskandal I: VW muss Käufern Schadenersatz auch bei Weiterverkauf des Autos zahlen

VW muss dem Käufer eines Fahrzeugs, das mit der illegalen Abgastechnik ausgestattet ist, auch dann Schadensersatz zahlen, wenn das Auto bereits verkauft worden ist. Eine für den Wechsel des Fahrzeugs erhaltene Prämie ist nicht vom Schadensersatz abzuziehen, entschied der Bundesgerichtshof.

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04.10.2021

   

Kind trifft kein Mitverschulden bei unvorsichtiger Straßenüberquerung

Überquert ein Kind eine Straße, um den Anschluss an seine Freunde nicht zu verlieren, und wird es dabei von einem Auto erfasst und verletzt, so trägt es kein Mitverschulden. Schätzt das Kind die Entfernung und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs falsch ein, handelt es sich um eine typische kindliche Fehleinschätzung.

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27.09.2021

           

Herumkrakeelendes Kind beim Essen stellt keinen Reisemangel dar

Wenn ein Kind beim Essen schreit, ist das kein Reisemangel. Es ist als kindlich sozial adäquates Verhalten hinzunehmen.

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22.09.2021

         

Bundesanstalt musste mehr Informationen zum Regierungsterminal BER freigeben

Eine Behörde muss nicht alle Informationen preisgeben. Allerdings muss sie darlegen, warum sie angeforderte Papiere nicht offenlegt.

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17.09.2021

      

Rufbereitschaft kann Arbeitszeit sein

Rufbereitschaft ist dann Arbeitszeit, wenn die durch die Bereitschaft bestehenden Einschränkungen die Möglichkeit des Arbeitnehmers, während dieser Zeit seine Freizeit zu gestalten, ganz erheblich beeinträchtigt ist.  

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10.09.2021

       

Kein Anspruch auf Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz bei 14-tägiger Quarantäne

Arbeitgeber haben einen Anspruch auf Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz nur dann, wenn ihre Mitarbeitenden wegen einer Infektion eine erhebliche Zeit in Quarantäne müssen. Wann das der Fall ist, darüber musste das Verwaltungsgericht Koblenz entscheiden.

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02.09.2021

             

Rechtsanwalt hat keinen Anspruch auf Impfung im Zentrum

Die Coronavirus-Impfverordnung gibt einen Anspruch auf Impfung in einem Impfzentrum nur im Rahmen der Verfügbarkeit vorhandener Impfstoffe.

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19.08.2021

    

Entlassung einer Mutter als Betreuerin

Die Bindung zur Familie und der Wunsch der Betreuten sind bei der Abwägung, ob ein Familienangehöriger aus seiner Betreuerstellung entlassen wird, zu beachten.

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05.08.2021

    

Haftung für Mitteilung eines falschen Kaufpreises für ein Gemeindegrundstück

Eine Gemeinde haftet für Folgekosten, die einem potenziellen Grundstückserwerber durch eine versehentlich fehlerhafte Mitteilung eines Kaufpreises für ein Gemeindegrundstück entstehen (LG Koblenz).

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27.07.2021

    

Rückabwicklung eines Wohnwagenkaufs wegen verschwiegenen Hagelschadens

Weist der Verkäufer eines Wohnanhängers bei Abschluss des schriftlichen Kaufvertrages nicht darauf hin, dass das Gefährt einen Hagelschaden erlitten hat, so ist ein vereinbarter Gewährleistungsausschluss unwirksam; der Käufer kann Rückabwicklung des Kaufvertrags verlangen (LG Nürnberg-Fürth).

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08.07.2021

     

Unklarer Antrag auf private Krankheitskostenversicherung

Die Frage des Krankenversicherers bei Vertragsabschluss nach bestehenden »Anomalien« in Bezug auf Zahnfehlstellungen ist unklar und berechtigt nicht zum nachträglichen Ausschluss der Kostenübernahme für kieferorthopädische Behandlungen (OLG Frankfurt am Main).

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21.06.2021

      

Streit der Eltern über Schutzimpfung des Kindes: STIKO-Empfehlung entscheidet

Die Entscheidung über die Durchführung von Schutzimpfungen für ein gemeinsames Kind kann bei Uneinigkeit der Eltern auf denjenigen Elternteil übertragen werden, der seine Haltung und Auffassung an den Empfehlungen der STIKO orientiert (OLG Frankfurt am Main).

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17.06.2021

       

Kollision in der Autowaschstraße

Es ist grob fahrlässig, wenn ein Autofahrer, der sich mit seinem Fahrzeug auf dem Transportband einer Autowaschstraße befindet, stark abbremst. Dies gilt auch dann, wenn vor ihm ein anderes, bereits fertig gewaschener Pkw verzögert aus der Waschstraße ausfährt. In diesem Fall trifft den Halter des vorher fahrenden Fahrzeugs jedoch ein nicht unerhebliches Mitverschulden, falls das hintere Fahrzeug in der Waschanlage durch das Abbremsen beschädigt wird (OLG Zweibrücken).

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10.06.2021

Wettbewerbsrecht

Fitnessstudio: Preisangabe ohne Servicegebühr

Die Preiswerbung für einen Fitnessstudio- Vertrag ohne Einbeziehung einer quartalsweise zu zahlenden Servicegebühr verstößt gegen die Verpflichtung zur Angabe eines Gesamtpreises und ist daher unlauter (OLG Frankfurt am Main).

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31.05.2021

         

Kann Rundfunkbeitrag auch bar bezahlt werden?

Ein EU-Mitgliedstaat des Euro-Währungsgebiets kann seine öffentliche Verwaltung zur Annahme von Barzahlungen verpflichten; er kann aber diese Zahlungsmöglichkeit aus Gründen des öffentlichen Interesses auch ausschließen (EuGH).

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24.05.2021

    

Rückforderung einer Schenkung der Schwiegermutter

Schenkt die Mutter ihrer Tochter und deren Ehemann eine vermietete Immobilie, so kann sie bei Scheitern der Ehe den auf den früheren Schwiegersohn entfallenden wertmäßigen Anteil der Wohnung nicht zurückfordern (OLG Oldenburg).

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17.05.2021

    

Betriebsschließungsversicherung: Entschädigung bei Corona-Fällen?

Ein Gastronom, der aufgrund behördlicher Anordnung wegen der Corona- Pandemie seinen Betrieb im Jahr 2020 wochenlang schließen musste, hat keine Ansprüche auf Entschädigung gegen seine Betriebsschließungsversicherung (OLG Stuttgart).

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26.04.2021

  

Umfang der Schutzpflichten im Pflegeheim bei demenzkranken Bewohnern

Ein an Demenz erkrankter Pflegeheimbewohner mit erkennbarer Selbstschädigungsgefahr darf nicht in einem im Obergeschoss gelegenen Wohnraum mit leicht zugänglichen und einfach zu öffnenden Fenstern untergebracht werden (BGH).

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09.04.2021

  

Ermäßigung des Unterhalts bei mietfreier Überlassung der Familienwohnung

Die Unterhaltshöhe eines minderjährigen Kindes richtet sich im Fall der Trennung oder Scheidung der Eltern nach der sogenannten Düsseldorfer Tabelle. Deren Werte enthalten einen pauschalen Wohnanteil i. H. v. 20 %. Überlässt der unterhaltspflichtige Elternteil die ihm (teilweise) gehörende Wohnung kostenfrei an die Kinder, so ist die Unterhaltshöhe durch eine Herabstufung in der Düsseldorfer Tabelle zugunsten des Unterhaltspflichtigen zu berücksichtigen (OLG Frankfurt am Main).

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02.04.2021

    

Rechtsmissbrauch bei über 240 Abmahnungen im Jahr

Der Ausspruch von mehr als 240 Abmahnungen binnen eines Jahres, die sich auf Verstöße ohne unmittelbaren wirtschaftlichen Bezug zum Abmahnenden beziehen, spricht für ein missbräuchliches Vorgehen. Dem Abmahnenden stehen daher keine Ansprüche auf Erstattung der für die Abmahnungen entstandenen Rechtsanwaltskosten zu (OLG Frankfurt am Main).

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25.02.2021

Wirtschaftsrecht

Diesel-Skandal: Kauf eines Autos einer anderen Konzernmarke nach Aufdeckung des Skandals

Hat ein Käufer einen mit unzulässiger Abschaltautomatik versehenen Pkw der Marke VW erst nach Bekanntwerden des sogenannten Dieselskandals (Herbst 2015) erworben, so steht ihm kein Anspruch auf Rückzahlung des Kaufpreises bei Rückgabe des Fahrzeugs zu. Dies gilt auch, wenn er einen Gebrauchtwagen einer anderen Marke des VW-Konzerns, einen Audi, gekauft hat .

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15.02.2021

Wettbewerbsrecht

Wettbewerbszentrale geht gegen Werbung mit »Verbot von Ölheizungen« vor

Die Wettbewerbszentrale ist in mehreren Fällen gegen Unternehmen der Energiebranche vorgegangen. Diese hatten unter Bezug auf die neuen gesetzlichen Regelungen betreffend Ölheizungen plakativ mit Aussagen für eigene alternative Produkte geworben, so etwa mit »Ölheizungen sind ab 2026 verboten«. Da dies nicht der Wahrheit entspricht, sind diese Aussagen und ähnliche Formulierungen irreführend.

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28.01.2021

Wirtschaftsrecht

OLG Frankfurt: Zahlreiche Klauseln nach dem neuen Bauvertragsrecht unwirksam

Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat insgesamt 18 Klauseln eines vorformulierten »Planungs- und Bauvertrag« für unwirksam erklärt. Die Klauseln verstießen gegen das seit 2018 geltende neue Bauvertragsrecht.

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14.01.2021

Wirtschaftsrecht

Kein Schadenersatz bei vorzeitigem Abbruch einer Mutter-Kind-K

Eine Klausel im Kleingedruckten einer Kurklinik, die einen Schadenersatzanspruch der Klinik für den Fall vorsieht, dass eine Patientin eine Mutter-Kind-Kur vorzeitig abbricht, ist unwirksam.

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30.12.2020

Wirtschaftsrecht

Deutsche Lkw-Maut ist falsch berechnet

Die Kosten der Verkehrspolizei dürfen bei der Berechnung der deutschen Lkw-Maut für die Benutzung des transeuropäischen Straßennetzes durch schwere Nutzfahrzeuge nicht berücksichtigt werden. Sie gehören nicht zu den Infrastrukturkosten, die bei der Berechnung der Mautgebühren für Lkw zugrunde zu legen sind.

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21.12.2020

Wirtschaftsrecht

Berufsunfähigkeitsversicherung: schlechtere Gehaltschancen im Ersatzberuf

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung muss nur dann Leistungen an einen Versicherten, der einen Ersatzberuf ausübt, erbringen, wenn der neue Beruf eine deutlich geringere soziale Wertschätzung als die frühere Tätigkeit hat. – Der Umstand, dass im alten Beruf im Laufe der Jahre ein höheres Einkommen als im neuen Beruf zu erzielen wäre, ist nicht durch die Berufsunfähigkeitsversicherung abgedeckt.

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23.11.2020

Wirtschaftsrecht

Kein Wettbewerbsverstoß bei gesondertem Ausweis von »Pfand«

Entspricht die Preisauszeichnung für Waren in Pfandbehältnissen einer gültigen nationalen Vorschrift, so kann die Werbung mit einer solchen Preisauszeichnung auch dann nicht verboten werden, wenn die nationale Vorschrift europarechtswidrig ist und deshalb nicht mehr angewendet werden darf.

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09.11.2020

Wirtschaftsrecht

Nochmals: Bundesgerichtshof zu Grundsatzfragen beim Dieselskandal

Erwirbt ein Käufer einen vom Dieselskandal betroffenen Gebrauchtwagen zu einem Zeitpunkt, zu dem der Dieselskandal allgemein bekannt ist, so ist der Käufer nicht mehr redlich und kann sich daher nicht auf eine Täuschung durch den Autohersteller berufen; ein Schadenersatzanspruch scheidet aus. – Nutzt der Erwerber eines vom Dieselskandal betroffenen Pkw das Fahrzeug jahrelang mit großer Laufleistung, so kann ein möglicher Anspruch auf Rückerstattung des Kaufpreises durch die zwischenzeitlichen Vorteile der Nutzung vollständig aufgezehrt sein.

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02.11.2020

Wirtschaftsrecht

Bank: Zu hohe Gebühren für Basiskonto

Die Entgeltklausel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen einer Bank für ein Zahlungskonto mit grundlegenden Funktionen (sogenanntes Basiskonto) ist unwirksam, wenn bei der Bemessung des Entgelts für dieses Konto die Bank den mit der Führung von Basiskonten verbundenen Mehraufwand allein auf die Inhaber dieser Konten umlegt (BGH).

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16.10.2020

Hausrecht

Betreiber einer Therme kann grundlos ein Hausverbot erteilen

Die Erteilung eines Hausverbots bedarf keines sachlichen Grundes, wenn der Hausrechtsinhaber seine Örtlichkeit für den allgemeinen Publikumsverkehr ohne Ansehen der Person eröffnet.

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08.10.2020

Wettbewerbsrecht

Unvollständige Preisangabe einer Fluggesellschaft

Luftverkehrsunternehmen müssen bei der Angabe ihrer Flugpreise im Internet von Beginn an die Gebühren für Kreditkartenzahlungen angeben; ebenso müssen sie die Check-in-Gebühren benennen, wenn keine andere kostenfreie Art des Checkins besteht.

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01.10.2020

  

Abberufung vom Posten des Geschäftsführers kann Arbeitsvertrag beenden

Wird der Geschäftsführer einer GmbH aus seinem Amt abberufen, führt dies nach dem Gesetz nicht automatisch dazu, dass auch sein Anstellungsvertrag endet. Allerdings können äußere Umstände ergeben, dass sowohl die Gesellschaft als auch der bisherige Geschäftsführer die zeitgleiche Aufhebung des Anstellungsvertrages wünschen (LG Osnabrück).

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21.09.2020

  

Verkauf ohne deutsche Gebrauchsanleitung

Ist für ein Produkt eine Gebrauchsanleitung erforderlich, so muss diese in deutscher Sprache verfasst sein; eine ausgedruckte englischsprachige Bedienungsanleitung genügt nicht. Nicht erforderlich ist, dass die deutsche Bedienungsanleitung schriftlich beigelegt wird; ein Link zu einem PDF der Anleitung reicht im Allgemeinen aus (LG Essen).

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31.08.2020

  

Sturz eines Radfahrers auf Feldweg durch gespannten Stacheldraht

Ein Radfahrer muss grundsätzlich nicht mit einem quer über einen Feldweg gespannten ungekennzeichneten Stacheldraht rechnen. Es stellt daher kein Mitverschulden an einem Unfall dar, wenn er seine Fahrgeschwindigkeit auf ein solches Hindernis nicht eingestellt hat und deshalb zu spät bremst (BGH).

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17.08.2020

  

Schadenersatz des Käufers eines Autos mit Abschalt-Software

Dem Käufer eines mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehenen Fahrzeugs stehen gegen den Hersteller Schadenersatzansprüche zu. Er kann Erstattung des gezahlten Kaufpreises bei Rückgabe des Fahrzeugs verlangen; er muss sich jedoch den Nutzungsvorteil für die gefahrenen Kilometer anrechnen lassen (BGH).

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30.07.2020

  

Kfz-Gewährleistung: Käufer kann Lieferung des Nachfolgemodells verlangen

Der Verkäufer eines mangelhaften Fahrzeugs kann im Fall der Gewährleistung zur Lieferung eines Neuwagens der Folgegeneration verpflichtet sein. Dies gilt zumindest dann, wenn zum Zeitpunkt der Geltendmachung der Nacherfüllung durch den Käufer das bisherige Modell nicht mehr hergestellt wird (OLG Köln).

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23.07.2020

    

Haftung des Betreibers einer Kletteranlage

Der Betreiber einer Kletteranlage haftet wegen Verletzung seiner Verkehrssicherungspflicht, wenn ein Nutzer der Anlage in einem besonders engen und gefahrenträchtigen Bereich der Halle durch einen herabstürzenden anderen Kletterer verletzt wird (OLG Stuttgart).

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16.07.2020

  

Werbung mit gesonderter Angabe des Flaschenpfands ist rechtmäßig

Für pfandpflichtige Getränke muss nicht mit einem Gesamtpreis inklusive Flaschenpfand geworben werden (OLG Köln).

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26.06.2020

    

Kreditvertrag muss Berechnung der Widerrufsfrist klar regeln

Kreditverträge mit Verbrauchern müssen in klarer und prägnanter Form die Modalitäten für die Berechnung der Widerrufsfrist angeben. Es reicht nicht, wenn der Vertrag hinsichtlich der Pflichtangaben, deren Erteilung an den Verbraucher zwingend für den Beginn der Widerrufsfrist maßgeblich ist, auf eine nationale Vorschrift verweist, die ihrerseits auf weitere solche Vorschriften weiterverweist (EuGH).

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24.06.2020

  

Deutscher Wetterdienst:App darf nur Wetterwarnungen enthalten

Dem Deutschen Wetterdienst ist es untersagt, eine App kostenlos und werbefrei anzubieten, die neben reinen Wetterwarnungen weitergehende allgemeine Informationen zum Wetter enthält (BGH).

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02.06.2020

  

Ausgleichszahlung bei Flugausfall wegen Pilotenstreiks

Flugreisende können nach Annullierung ihres Flugs wegen eines Streiks der Piloten Ausgleich verlangen, wenn die Fluggesellschaft nicht alles Zumutbare unternommen hat, um die Streichung des Flugs zu verhindern (LG Frankfurt am Main).

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25.05.2020

  

Rückforderung einer Immobilienschenkung

Die vom (mit-)beschenkten Partner des eigenen Kindes geteilte Vorstellung des Schenkers, eine zugewendete Immobilie werde vom eigenen Kind und dessen Partner dauerhaft als gemeinschaftliche Wohnung oder Familienwohnung genutzt, kann die Geschäftsgrundlage eines Schenkungsvertrags bilden. Für einen Wegfall der Geschäftsgrundlage reicht es nicht aus, dass die Lebensgemeinschaft nicht bis zum Tod eines der Partner Bestand hat. Hat jedoch die gemeinsame Nutzung der Immobilie entgegen der mit der Schenkung verbundenen Erwartung nur kurze Zeit angedauert, kommt regelmäßig ein Wegfall der Geschäftsgrundlage in Betracht. In diesem Fall ist der Schenker in der Regel berechtigt, vom Schenkungsvertrag zurückzutreten und das gesamte Geschenk oder dessen Wert zurückzufordern (BGH).

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27.04.2020

  

Testament: Welche Personen sind »unsere gemeinsamen Abkömmlinge«?

Die Formulierung in einem gegenseitigen Testament zweier Ehegatten, wonach Erben des letztversterbenden Ehegatten »unsere gemeinschaftlichen Abkömmlinge« sein sollen, umfasst nicht nur die gemeinsamen Kinder der Eheleute, sondern auch ihre Enkel und Urenkel (OLG Oldenburg).

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27.04.2020

  

Leichtfertiger Umgang mit PIN und TAN beim Online-Banking

Ein Bankkunde und Teilnehmer am SMS-TAN-Verfahren seiner Bank handelt grob fahrlässig, wenn er auf telefonische Aufforderung seine TAN-Nummer an einen unbekannten Dritten herausgibt. Erfolgen später unberechtigte Überweisungen von dem Kundenkonto, haftet die Bank nicht (LG Köln).

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21.04.2020

    

Keine Gewährleistungsansprüche bei wissentlichem Kauf eines »Dieselskandal-Pkw«

Der Käufer eines Gebrauchtwagens hat keine Gewährleistungsansprüche gegenüber dem Händler oder dem Hersteller des Pkw, wenn er weiß oder grob fahrlässig nicht weiß, dass in dem betreffenden Pkw die sogenannte Skandalsoftware verbaut ist. Dies gilt zumindest bei Gebrauchtwagenkäufen ab Dezember 2015, da zu diesem Zeitpunkt die Öffentlichkeit über die Schadsoftware hinreichend informiert war (OLG Karlsruhe).

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11.03.2020

     

Keine Zwangshaft für Ministerpräsidenten wegen verweigerter Verkehrsverbote

Nach Ansicht des Generalanwalts beim Gerichtshof der Europäischen Union ist es nicht möglich, gegenüber Amtsträgern, einschließlich des Ministerpräsidenten, Zwangshaft zu verhängen, um sie zu zwingen, in München Verkehrsverbote für Dieselfahrzeuge einzuführen.

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06.03.2020

  

Voraussetzungen für Stundung des Pflichtteilsanspruchs

Der Erbe kann die Stundung des Pflichtteils Verlangen, wenn dessen sofortige Erfüllung für ihn eine besondere Härte darstellen würde, insbesondere, wenn sie ihn zur Aufgabe des Familienheims zwingen würde. Allerdings sind auch die Interessen des Pflichtteilsberechtigten angemessen zu berücksichtigen.

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24.02.2020

  

Gewährleistung bei bewusster Wahl eines Auslaufmodells

Eine Ersatzlieferung eines Kraftfahrzeugs aus der aktuellen Produktionsserie wegen eines Fahrzeugmangels ist ausnahmsweise dann nicht geschuldet, wenn bereits zwei Monate vor Abschluss des Kaufvertrags der bevorstehende Modellwechsel öffentlich angekündigt war, bei Abschluss des Kaufvertrags das Nachfolgemodell bestellbar war und dem Käufer bekannt war, dass es sich bei dem von ihm bestellten Fahrzeug um ein Auslaufmodell handelt (OLG Koblenz).

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18.02.2020

  

Mehr Schutz für Hinweisgeber: Neue EU-Vorschriften ab 2021

Anfang Oktober 2019 hat der Europäische Rat neue Vorschriften zum Schutz von Hinweisgebern (sog. Whistleblowern) verabschiedet. Nach diesen Neuregelungen müssen öffentliche und private Organisationen, aber auch Behörden, sichere Kanäle für die Meldung von Missständen einrichten. Darüber hinaus soll der Schutz von Hinweisgebern vor Repressalien verbessert werden.

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10.02.2020

  

Verstößt die deutsche Vorratsdatenspeicherung gegen EU-Recht?

Das Bundesverwaltungsgericht hat dem Gerichtshof der Europäischen Union die Frage zur Klärung vorgelegt, ob eine nationale Regelung, die eine Pflicht zur anlasslosen Vorratsdatenspeicherung vorsieht, unter keinen Umständen auf EU-Recht gestützt werden kann. Von der Klärung dieser Frage hängt die Anwendbarkeit der im Telekommunikationsgesetz enthaltenen Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung ab.

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04.02.2020

  

Unfall in der Waschstraße

Ein Kraftfahrzeug, das ohne eigene Motorkraft auf dem Förderband durch eine automatische Waschanlage gezogen wird, befindet sich nicht »in Betrieb«. Denn bei diesem Vorgang kommt die Fortbewegungsfunktion des Fahrzeugs nicht zum Tragen. Ereignet sich während des automatisierten Wasch- und Transportvorgangs ein Unfall, so haftet der Halter des Kraftfahrzeugs nicht aus dem Gesichtspunkt der Betriebsgefahr des Fahrzeugs.

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27.01.2020

  

Wer sich in Gefahr begibt – Haftung für Verletzung durch Hundekampf

Wird eine Hundehalterin beim Kampf ihres eigenen Hundes mit einem angreifenden anderen Hund verletzt, so muss sie sich die Tiergefahr des eigenen Hundes anrechnen lassen, sofern nicht eindeutig bewiesen werden kann, dass allein der andere Hund für die Verletzung verantwortlich war.

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21.01.2020

   

Fluggesellschaft soll für Verletzung durch umgestürzten heißen Kaffee haften

Jedes Ereignis, das den Tod oder eine Körperverletzung eines Flugreisenden verursacht und an Bord des Luftfahrzeugs plötzlich und ungewöhnlich auftritt, stellt einen »Unfall« dar, der nach dem Montrealer Übereinkommen die Haftung des Luftfrachtführers begründen kann. Unerheblich ist, ob dieses Ereignis auf einem für die Luftfahrt typischen oder mit ihr unmittelbar zusammenhängenden Risiko beruht.

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13.01.2020

Statistik

Klassische Männerberufe – klassische Frauenberufe

Nach wie vor bestimmen klassische Rollenbilder, differenziert nach Männerberufen und Frauenberufen, die Arbeitswelt. So das Statistische Bundesamt.

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03.01.2020

  

Keine Haftung eines Recyclingunternehmens bei Detonation einer Weltkriegsbombe

Der Betreiber eines Recyclingunternehmens haftet nicht, wenn bei der Verkleinerung eines Betonteils ein darin eingeschlossener Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg explodiert und hierdurch die Nachbarhäuser beschädigt werden (BGH).

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20.12.2019

    

Schutzpflichten des Heimbetreibers im Sanitärbereich eines Behindertenheims

Der Betreiber eines Wohnheims für Menschen mit geistiger Behinderung hat im Rahmen des ihm Möglichen DIN-Normen, die die Sicherheit der Heiminsassen erhöhen sollen, zu beachten. Dies gilt auch, wenn entsprechende DIN-Vorschriften erst längere Zeit nach Bau des Wohnheims geschaffen werden (BGH).

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10.12.2019

Bankrecht

In Krisengebiet aktiver Verein hat keinen Anspruch auf Girokonto

Ein eingetragener Verein, der satzungsgemäß in Krisengebieten, etwa Syrien und Afghanistan, tätig ist, hat keinen Anspruch auf Eröffnung eines Girokontos bei einer Bank oder Sparkasse.

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27.11.2019

  

Online-Plattform muss nicht zwingend eine Telefonnummer zur Verfügung stellen

Eine Online-Plattform ist nicht verpflichtet, dem Verbraucher vor Vertragsabschluss stets eine Telefonnummer zur Verfügung zu stellen. Der Unternehmer muss jedoch ein Kommunikationsmittel bereitstellen, über das der Verbraucher mit ihm schnell in Kontakt treten und effizient kommunizieren kann (EuGH). 

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18.11.2019

  

Nochmals: Widerrufsrecht beim Online-Kauf einer Matratze

Nach langjährigem Rechtsstreit durch zahlreiche Instanzen hat der Bundesgerichtshof nunmehr endgültig klargestellt, dass Matratzen, die im Online-Handel bestellt wurden, auch dann innerhalb der Widerrufsfrist zurückgeschickt werden dürfen, wenn die Schutzfolie vom Verbraucher entfernt wurde; Hygiene-Gesichtspunkte oder solche des Gesundheitsschutzes stehen dem Rückgaberecht des Verbrauchers nicht entgegen. 

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08.11.2019

   

Hausverkauf gegen Pflegeverpflichtung gilt auch bei frühem Tod

Vereinbaren die Vertragsparteien bei einem Grundstückskaufvertrag ein Wohnrecht für den Veräußerer und eine Pflegeverpflichtung für den Erwerber, so führt der frühe Tod des Veräußerers nach wenigen Wochen nicht zu einem Zahlungsanspruch der Erben zum Ausgleich für das infolge des Todes gegenstandslos gewordene Wohnrecht und die Pflegeverpflichtung (OLG Frankfurt am Main). 

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28.10.2019

Geldverkehr

Kein Ersatz bei missbräuchlicher Geldkartenverwendung

Ein Bankkunde hat keinen Ersatzanspruch gegen seine Bank für missbräuchliche Kreditkartenverwendung, wenn er bei einer angeblich misslungenen Geldüberweisung keinen Abbruchbeleg verlangt.

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18.10.2019

   

Betrieb eines Apothekenautomaten ist wettbewerbswidrig

Der Betrieb eines Apothekenautomaten mit pharmazeutischer Videoberatung sowie Arzneimittelabgabe ist verboten (OLG Karlsruhe).

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08.10.2019

   

»Enge« Bestpreisklauseln von booking.com sind zulässig

Ein Internetbuchungsportal kann Hotelbetreiber verpflichten, Hotelzimmer auf der eigenen Internetseite nicht günstiger anzubieten als auf der Portalseite (OLG Düsseldorf).

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20.09.2019

  

Unterhaltsanspruch der unverheirateten Mutter trotz neuer Partnerschaft

Eine nichteheliche Mutter verliert ihren Unterhaltsanspruch während der ersten drei Lebensjahre des Kindes gegen den Vater des Kindes auch dann nicht, wenn sie mit einem neuen Partner eine feste Beziehung eingeht und mit diesem einen gemeinsamen Hausstand unterhält. Sie ist insoweit nicht einer ehelichen Mutter gleichzustellen, bei der eine neue Partnerschaft zur Verwirkung ihres Unterhaltsanspruchs gegen den Vater führt (OLG Frankfurt am Main).

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12.09.2019

  

»Wenn einer eine Reise tut …« Neue Rechtsprechung zum Reiserecht

Das Landgericht Frankfurt am Main verfügt bereits seit vielen Jahren über eine auf das Reiserecht spezialisierte Kammer. In jüngerer Zeit hat dieser Spruchkörper einige neue Urteile in Reisesachen veröffentlicht.

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04.09.2019

  

Text auf kleinem Notizzettel als wirksames Testament?

Auch ein nur wenige Quadratzentimeter großer, handschriftlich beschriebener Notizzettel kann grundsätzlich ein wirksames Testament darstellen. Der Wirksamkeit eines solchen Notizzettel-Testaments steht – wenn ein anderes Testament existiert – jedoch entgegen, dass der Notizzettel nicht datiert ist und so sich die notwendigen Feststellungen über die Zeit seiner Errichtung nicht anderweitig treffen lassen. Auch muss aus dem Text eindeutig der Testierwille des Erblassers ersichtlich sein sowie diejenige Person, die sein Erbe sein soll (OLG Braunschweig).

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26.08.2019

  

Kündigung eines Sparvertrags mit stufenweiser Prämie

Ein Kreditinstitut ist nicht berechtigt, einen unbefristeten Prämiensparvertrag vor Erreichen der höchsten Prämienstufe zu kündigen. Ist die höchste Prämienstufe jedoch erreicht (hier: Ablauf des 15. Sparjahres), so ist das Kreditinstitut jederzeit zu einer ordentlichen Kündigung des Sparvertrags berechtigt (BGH).

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14.08.2019

  

Widerruf des Kaufvertragsabschlusses an einem Messestand?

Der Bundesgerichtshof hatte sich mit der Frage zu befassen, ob der an einem Messestand eines Unternehmens geschlossene Kaufvertrag – wie bei einem Kaufvertragsabschluss im Ladengeschäft des Unternehmers – nicht widerrufen werden kann.

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06.08.2019

  

Entziehung des Pflichtteils wegen vorangegangenen Diebstahls

Ein Diebstahl von Bargeld i. H. v. 6 100 DM zum Nachteil des Erblassers kann geeignet sein, eine Pflichtteilsentziehung des Täters wegen eines schweren vorsätzlichen Vergehens zu rechtfertigen. Allein in dem Umstand, dass der Pflichtteilsberechtigte viele Jahre nach Begehung der Straftat in das auch vom Erblasser bewohnte und diesem gehörende Haus einzieht und dort bis zum Erbfall wohnt, liegt nicht ohne Weiteres eine Verzeihung und damit ein Wiederaufleben des Pflichtteilsrechts (OLG Stuttgart).

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30.07.2019

   

Gebrauchtwagenkauf: Wer ist Verkäufer bei unklarem Vertragsinhalt?

  Ein Gebrauchtwagenhändler, der im Namen einer Privatperson einen Pkw verkauft, kann zugunsten des privaten Verkäufers Gewährleistungsansprüche wirksam ausschließen. Dies gilt allerdings nur dann, wenn für den Käufer ersichtlich ist, wer Vertragspartner ist. Entsteht für ihn der Eindruck, dass der Gebrauchtwagenhändler den Pkw in eigenem Namen verkaufen will, so ist ein Gewährleistungsausschluss seitens des Verkäufers nicht möglich (OLG Oldenburg).  

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24.07.2019

  

Reiserücktrittsversicherung: Schwere Durchfallerkrankung als Reisehinderungsgrund

Der Reiserücktrittsversicherer ist eintrittspflichtig, wenn die versicherte Person von einer unerwarteten schweren Durchfallerkrankung betroffen ist und deshalb eine Reise nicht antreten kann. Ein ärztliches Attest ist hierwegen nicht zwingend erforderlich, sofern die erkrankte Person das Ausmaß der Erkrankung glaubhaft darlegen kann (OLG Celle).

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19.06.2019

  

Ganztägiger Verkauf von unbelegten Brötchen an Sonntagen in Bäckerei mit Café

Befindet sich in einer Bäckerei-Filiale auch ein Café, so rechtfertigt dies, in der Bäckerei an Sonn- und Feiertagen belegte Brötchen und Brote länger als drei Stunden zu verkaufen (OLG München).

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13.06.2019

  

Höheres Schmerzensgeld bei grobem Verschulden des Arztes

Entdeckt ein Arzt am Abend eines Behandlungstags, dass ein Teil eines Operationsinstruments fehlt und mutmaßlich im Körper eines Patienten zurückgeblieben ist, hat er umgehend sämtliche Patienten dieses Tages nach zu untersuchen. Vertraut er darauf, dass keine gesundheitlichen Probleme durch den Fremdkörper entstehen, handelt er grob fahrlässig; dieser Umstand rechtfertigt eine erhebliche Erhöhung eines späteren Schmerzensgelds an den Patienten (OLG Oldenburg).

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09.05.2019

  

Bürgschaft des Arbeitnehmers zugunsten des Arbeitgebers ist zulässig

Die Bürgschaft eines Arbeitnehmers für Schulden des Arbeitgebers ist nicht schon deswegen sittenwidrig und damit unwirksam, weil sie vom Arbeitnehmer ohne eine Gegenleistung in einer wirtschaftlichen Notlage des Arbeitgebers übernommen wird (BGH).

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30.04.2019

  

Verspätung des Flugzeugs wegen Reifenschadens durch Fremdkörper auf Startbahn

Aus der EU-Fluggastrechteverordnung ergibt sich, dass im Fall einer großen Verspätung eines Flugs wegen Beschädigung eines Flugzeugreifens durch eine auf der Start- oder Landebahn liegende Schraube als „außergewöhnlicher Umstand“ zu bewerten ist mit der Konsequenz, dass die Fluggesellschaft nicht zur Zahlung einer Entschädigung an betroffene Fluggäste verpflichtet ist (Schlussantrag des Generalanwalts beim EuGH).

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04.04.2019

  

Zwangsvollstreckung: Keine Pfändung von Sonntags- und Feiertagszuschlägen

Zuschläge für Sonntags- und Feiertagsarbeit sind innerhalb der Steuerfrei-Grenzen des Lohnsteuerrechts unpfändbar; Zulagen für Samstagsarbeit hingegen unterliegen der Zwangsvollstreckung (BGH).

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29.03.2019

  

Autokäufer kann erst Reparatur, dann neuen Pkw verlangen

Der Käufer eines schadhaften Neuwagens ist berechtigt, im Rahmen der gesetzlichen Nacherfüllung zunächst das Fahrzeug reparieren zu lassen. Falls Reparaturversuche erfolglos bleiben, steht es ihm frei, nunmehr vom Verkäufer die Lieferung eines mangelfreien Neuwagens zu verlangen. Dieser Anspruch auf Neuwagenlieferung besteht auch dann, wenn es während der Rechtsstreitigkeiten dem Verkäufer gelingt, den Mangel an dem Fahrzeug doch noch zu beheben (BGH).

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