RICHARD BOORBERG VERLAG

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27.03.2024
Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 27.03.2024, BVerwG 6 C 1.22
Polizeiliche Maßnahmen bei Protestaktionen gegen den Bundesparteitag der AfD im Jahr 2016 müssen teilweise weiter aufgeklärt werden

Eine von Anfang an unfriedliche Versammlung muss nicht aufgelöst werden, bevor polizeiliche Maßnahmen gegenüber ihren Teilnehmern ergriffen werden können. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden.

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30.10.2023
Bundesverfassungsgericht, Beschluss vom 30.10.2023, 1 BvR 687/22
Teilweise erfolgreiche Verfassungsbeschwerde einer Umweltaktivistin gegen die Versagung von Prozesskostenhilfe

Mit dem am 19.01.2024 veröffentlichten Beschluss hat die 2. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts der Verfassungsbeschwerde einer Umweltaktivistin teilweise stattgegeben, die sich gegen die Versagung von Prozesskostenhilfe für einen Verwaltungsrechtsstreit richtet.

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14.09.2022
Sächsisches Oberverwaltungsgericht, Beschluss vom 14.09.2022, 6 B 221/22
Regelhafte Verneinung der Fahreignung bei einmaligem Konsum harter Drogen

Bereits der Nachweis des einmaligen Konsums eines Betäubungsmittels im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr rechtfertigt die Entziehung der Fahrerlaubnis. Dies gilt unabhängig von der Höhe der Betäubungsmittelkonzentration und vom Vorliegen konkreter Ausfallerscheinungen beim Betroffenen.

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19.01.2023
BVerfG , Beschluss vom 19.01.2023, 2 BvR 1719/21
Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde eines Sicherungsverwahrten gegen die mehrtägige Fesselung während eines Krankenhausaufenthalts

Mit heute veröffentlichtem Beschluss hat die 1. Kammer des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts entschieden, dass die sich über 96 Stunden erstreckende Fesselung während eines Krankenhausaufenthalts den sicherungsverwahrten Beschwerdeführer in seinem allgemeinen Persönlichkeitsrecht aus Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes (GG) verletzt.

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16.02.2023
BVerfG, Urteil vom 16.02.2023, 1 BvR 1547/19, 1 BvR 2634/20
Regelungen in Hessen und Hamburg zur automatisierten Datenanalyse für die vorbeugende Bekämpfung von Straftaten sind verfassungswidrig

Mit heute verkündetem Urteil hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts entschieden, dass § 25a Abs. 1 Alt. 1 des Hessischen Gesetzes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung (HSOG) und § 49 Abs. 1 Alt. 1 des Hamburgischen Gesetzes über die Datenverarbeitung der Polizei (HmbPolDVG) verfassungswidrig sind. Sie ermächtigen die Polizei, gespeicherte personenbezogene Daten mittels automatisierter Anwendung im Rahmen einer Datenanalyse (Hessen) oder einer Datenauswertung (Hamburg) weiter zu verarbeiten.

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09.12.2022
BVerfG, Beschluss vom 09.12.2022, 1 BvR 1345/21
Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Mecklenburg-Vorpommern teilweise verfassungswidrig

Mit heute veröffentlichtem Beschluss hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts entschieden, dass mehrere Vorschriften des Gesetzes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Mecklenburg-Vorpommern (Sicherheits- und Ordnungsgesetz – SOG MV) mit dem Grundgesetz unvereinbar sind. Einige der darin geregelten polizeilichen Ermittlungsbefugnisse verletzen in ihrer konkreten Ausgestaltung die Grundrechte der Beschwerdeführenden, namentlich das allgemeine Persönlichkeitsrecht aus Art. 2 Abs. 1 des Grundgesetzes (GG) in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG in seiner Ausprägung als Schutz der informationellen Selbstbestimmung, teils auch in seiner Ausprägung als Schutz der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme, das Fernmeldegeheimnis (Art. 10 Abs. 1 GG) sowie die Unverletzlichkeit der Wohnung (Art. 13 Abs. 1 GG).

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19.05.2022
OVG NRW, Beschluss vom 19.05.2022, 5 B 137/21; 5 B 264/21; 5 B 1289/21
Polizei darf Brennpunkte in Köln per Video überwachen

Das Oberverwaltungsgericht (OVG) NRW mit Sitz in Münster hat am 19.05.2022 in drei Beschlüssen entschieden, dass drei zentrale Bereiche der Kölner Innenstadt, an denen es vermehrt zu Kriminalität kommt, weiterhin per Videokamera überwacht werden dürfen. Die Eilanträge eines Kölner Bürgers gegen die offene Videoüberwachung der Stadt wurden damit abgelehnt (5 B 137/21; 5 B 264/21; 5 B 1289/21).

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11.01.2022
BayVGH , Beschluss vom 11.01.2022, 24 ZB 21.983
Waffenbesitz – Ein rechtskräftiger Strafbefehl steht einem rechtskräftigen Strafurteil gleich

Ein Amtsgericht (AmtsG) in Rheinland-Pfalz hatte einen in Oberbayern wohnhaften Waffenbesitzer mit vom 07.08.2018 rechtskräftigem Strafbefehl wegen Unterschlagung in neun Fällen in Tatmehrheit mit Untreue in 15 Fällen zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt und setzte die Vollstreckung zur Bewährung aus. Nach Anhörung des Betroffenen widerrief das für den Betroffenen zuständige Landratsamt in Oberbayern (LRA) mit Bescheid vom 28.10.2019 die für ihn ausgestellten Waffenbesitzkarten und traf verschiedene Folgeanordnungen.

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24.05.2022
BVerwG, Urteil vom 24.05.2022, 6 C 9.20
Das "Klimacamp 2017" im Rheinland unterfiel mit Infrastruktureinrichtungen der Versammlungsfreiheit aus Art. 8 GG

Das "Klimacamp 2017" im Rheinland war eine durch Art. 8 GG geschützte Versammlung. Das Polizeipräsidium Aachen als Versammlungsbehörde hat sich zu Unrecht darauf berufen, dass ein als Übernachtungsfläche mit Zelten und Sanitäreinrichtungen genutztes Feld von dem Anwendungsbereich des Art. 8 GG und des Bundesversammlungsgesetzes (VersammlG) ausgenommen gewesen sei. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig heute entschieden und in diesem Zusammenhang Maßgaben für den Schutz von sog. Protestcamps durch das Grundrecht der Versammlungsfreiheit entwickelt.

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11.08.2022
BVerwG , Urteil vom 11.08.2022, 5 A 2.21
Begrenzte Klagemöglichkeiten der Gleichstellungsbeauftragten im Organstreitverfahren gegen die Dienststellenleitung

Die Gleichstellungsbeauftrage einer Behörde kann nicht uneingeschränkt alle Entscheidungen der Dienststellenleitung, die ihrer Auffassung nach gegen gleichstellungsrechtliche Vorschriften verstoßen, mit einer verwaltungsgerichtlichen Klage angreifen. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig heute entschieden.

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28.08.2020
Bayerische Verfassungsgerichtshof, Urteil vom 28.08.2020, Vf. 10-VIII-19, Vf. 12-VII-19
BayVerfGH bremst Bayerische Grenzpolizei

2018 führte der bayerische Gesetzgeber mit dem „Gesetz zur Errichtung der Bayerischen Grenzpolizei“ (erneut) eine eigene Grenzpolizei ein. Der Bayerische Verfassungsgerichtshofs (BayVerfGH) entschied jetzt, dass die Wiedererrichtung zum Teil verfassungswidrig ist.

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18.09.2019
Landgericht Braunschweig, Urteil vom 18.09.2019, 2 b KLs 407 Js 44022/16 (41/18)
BGH bestätigt Urteil gegen ehemaligen Leiter einer Polizeiinspektion wegen Bestechlichkeit

Mit Beschluss vom 07.04.2020 (6 StR 52/20) hat der Bundesgerichtshof (BGH) die Revision des Angeklagten gegen das Urteil der 2. Strafkammer vom 18.09.2019 (2 b KLs 407 Js 44022/16 (41/18) als unbegründet verworfen. Damit ist das Urteil rechtskräftig.

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20.01.2020
Amtsgericht München, Urteil vom 20.01.2020, 1034 Ls 458 Js 197562/19 jug
Strafbare Videoaufnahme

Die unerlaubte Bild- und Tonaufnahme seiner Polizeikontrolle wird milde geahndet

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24.02.2020
Verwaltungsgericht Lüneburg, Urteil vom 24.02.2020, 5 A 367/17 und 5 A 369/17
Klage von Kletteraktivistinnen im Wesentlichen erfolgreich

Mit Urteilen vom 24.02.2020 hat die 5. Kammer des Verwaltungsgerichts Lüneburg den Klagen zweier Kletteraktivistinnen gegen die Polizeidirektion Lüneburg im Wesentlichen stattgegeben (Az.: 5 A 367/17 und 5 A 369/17).

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26.02.2020
Landgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 26.02.2020, 2-04 O 289/19
Fan von Eintracht Frankfurt erhält Schadensersatz nach Polizeieinsatz

Das Landgericht Frankfurt am Main hat am 26.02.2020 entschieden, dass das Land Hessen einem Anhänger von Eintracht Frankfurt Schadensersatz und Schmerzensgeld schuldet. Polizeibeamte hatten ihn bei einem Polizeieinsatz in der Commerzbank Arena über eine Bande gestoßen. Der Fan erlitt einen Lendenwirbelbruch.

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18.07.2019
VG Hannover, Urteil vom 18.07.2019, 13 A 2059/17
Polizei muss über die Bewerbung eines HIV-Infizierten neu entscheiden

Einstellung als Polizeikommissar-Anwärter darf im Fall des Klägers nicht wegen HIV-Infektion abgelehnt werden

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21.06.2019
VG Aachen, Beschluss vom 21.06.2019, 1 L 505/19
Keine Einstellung bei fehlender charakterlicher Eignung wegen Straftat

Der 18-jährige Antragsteller aus dem Kreis Düren hatte sich um die Einstellung in den gehobenen Polizeivollzugsdienst zum 1. September 2019 beworben. Das lehnte die Polizei ab mit der Begründung, es bestünden aufgrund eines gegen ihn gerichteten, wenngleich letztlich eingestellten Strafverfahrens wegen Betruges Zweifel an seiner Eignung für den Polizeidienst.

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19.06.2019
VG Berlin, Beschluss vom 19.06.2019, VG 28 L 157.19
Polizeianwärter nach YouTube-Videos zu Recht entlassen

Am 11.06.2019 hat das VG Berlin entschieden, dass der 21-jährige Antragsteller durch das Einstellen von Videos, die den Eindruck von betrügerischem Verhalten vermitteln, Zweifel an der charakterlichen Eignung für den Polizeiberuf rechtfertigen.

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07.05.2019
LVerfG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 07.05.2019, LVG 4/18
Urteil über Normenkontrollantrag der Mitglieder der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt

Das Landesverfassungsgericht hat mit am 07. Mai 2019 verkündetem Urteil die am 21. Juli 2017 bzw. 01. Juli 2018 in Kraft getretenen Regelungen des § 12 Abs. 2 bis 5 des Gesetzes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen-Anhalt (SOG) zur Pflicht der Polizeibeamten zum Tragen von Namens- und Dienstnummernschildern für verfassungsgemäß erklärt.

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29.03.2109
BVerwG, Urteil vom 29.03.2109, 9 C 4.18
Bremer Polizeigebühr für Hochrisiko-Veranstaltungen im Prinzip rechtmäßig

Für den besonderen Polizeiaufwand aus Anlass einer kommerziellen Hochrisiko-Veranstaltung darf grundsätzlich eine Gebühr erhoben werden. So entschied heute das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.

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14.06.2018
VG Freiburg , Urteil vom 14.06.2018, 8 K 2352/1
Keine Löschung im polizeilichen Auskunftssystem POLAS

Für die praktische Polizeiarbeit ist das polizeiliche Auskunftssystem POLAS von großer Bedeutung. Es enthält unzählige Daten zu zahllosen Vorgängen und Personen, darunter auch zu Personen, gegen die ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. In einem aktuellen Urteil ging jetzt das VG Freiburg der Frage nach, ob nach eingestellten Ermittlungsverfahren die Löschung von gespeicherten Daten verlangt werden darf.

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26.01.2017
BVerwG, Urteil vom 26.01.2017, 3 C 21.15
Zur Zulässigkeit des Entzugs der Fahrerlaubnis wegen des Erreichens von acht Punkten

Maßgeblich für die Beurteilung der Rechtmäßigkeit einer Fahrerlaubnisentziehung ist die Sach- und Rechtslage zum Zeitpunkt der letzten Behördenentscheidung (nichtamtlicher Leitsatz).

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