RICHARD BOORBERG VERLAG

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01.03.2023

 

Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg  

Forschungsprojekt bestätigt Stadionallianzen

Baden-Württemberg hat mit den Stadionallianzen einen neuen Weg beschritten – und wurde nun wissenschaftlich bestätigt: Die Stadionallianzen wirken.

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Wirksamkeit der Stadionallianzen wissenschaftlich bestätigt

Die Wirksamkeit der Stadionallianzen wurde durch ein Forschungsprojekt, das im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat sowie dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft von der Fachhochschule Potsdam durchgeführt wurde, wissenschaftlich bestätigt. 91 Prozent der befragten lokalen Sicherheitsakteure gaben an, die Stadionallianzen als Ergänzung zur bisherigen Besprechungsstruktur als wichtig und gewinnbringend anzusehen. Die Studie empfiehlt deshalb eine dauerhafte Verankerung der Stadionallianzen im Nationalen Konzept Sport und Sicherheit, eine regionale Vertiefung der bestehenden Ansätze und bundesweit eine mögliche Ausweitung des Modells auf andere Länder – als partizipativer Ansatz unter enger Einbindung der Akteure vor Ort.

„Der entscheidende Impuls und die Umsetzungen in die Praxis erfolgten damals durch unsere Landesinformationsstelle Sporteinsätze im Innenministerium. Wegbegleiter und enger Partner an unserer Seite war und ist die Deutsche Fußball Liga, mit der wir gemeinsam die Stadionallianzen ins Leben gerufen haben und mit der wir auch weiterhin einen Fokus auf die Weiterentwicklung legen“, so Innenminister Thomas Strobl.

Stadionallianzen sollen Zusammenarbeit intensivieren

Seit der Saison 2017/2018 verfolgt das Innenministerium Baden-Württemberg den Ansatz der Stadionallianzen zur Intensivierung einer vertrauensvollen, verantwortungsvollen und effektiven Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsakteuren von Polizei, Kommunen, Vereinen und Fanorganisationen. Durch die enge Zusammenarbeit in den Stadionallianzen konnte die Anzahl der Straftaten und Verletzten reduziert und somit ein sicheres Stadionerlebnis gewährleistet werden. Damit einhergehend reduzierte sich der Sicherheitsaufwand und somit auch insbesondere die Anzahl der eingesetzten Polizeikräfte erheblich. „Die Polizistinnen und Polizisten werden dringlich an anderer Stelle gebraucht“, betonte Innenminister Thomas Strobl abschließend.

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Leitsätze der Studie

  • Stadionallianzen erfüllen den prinzipiellen Bedarf der handelnden Akteure nach Veränderungen und Optimierungen in der Kooperation auf lokaler Ebene.
  • Stadionallianzen sind insbesondere für Polizei und Vereine als eine sinnvolle und wichtige Ergänzung der bereits bestehenden Vernetzungsarchitektur und Besprechungskultur anzusehen. Sie werden als wertvolles Netzwerk wahrgenommen, das neue Impulse gibt.
  • Stadionallianzen füllen eine Leerstelle – die Möglichkeit zur interdisziplinären Horizonterweiterung, mit der Chance zur qualitativen Verbesserung der eigenen Tätigkeit.
  • Die allgemein hohe Zufriedenheit der Akteure mit zentralen Prozessaspekten der Stadionallianzen zeigt, dass es gelungen ist, eine positiv erlebbare Arbeitsatmosphäre und vertrauensgeprägte Kooperationsprozesse zu entwickeln.
  • Stadionallianzen fördern die Herausbildung einer Verantwortungsgemeinschaft und lokaler Identitäten. Sie haben das Potenzial ein mitunter gestörtes Verhältnis zu transformieren, in Richtung einer Verantwortungsgemeinschaft.
  • Stadionallianzen fördern Bedingungen für ein sicheres Stadionerlebnis. Sie führen wirksam zu einem reduzierten Sicherheitsaufwand durch verbesserte Einschätzung von Sicherheitslagen.
  • Polizei kann auch Teil der Gastgeberrolle sein.
  • Stadionallianzen sind keine temporäre Entwicklung – sondern Implementierung eines Ansatzes mit einer länderübergreifenden, bundesweit stetig zunehmenden Bedeutung.

 

Der Abschlussbericht zum Forschungsprojekt ist hier abrufbar: 

https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2023/01/stadionallianzen.html

 

Quelle:
Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg, Pressemitteilung vom 13.02.2023