RICHARD BOORBERG VERLAG

×

29.04.2019

Lydia Limpach

Steigerung der Attraktivität des Ausbildungsberufes

„Fachkraft für Schutz und Sicherheit“

SimpLine - stock.adobe.com

Die Abbrecherquote bei der Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit ist in Deutschland sehr hoch. Für die privaten Sicherheitsdienstleister stellt dies einen akuten Handlungsbedarf dar, wenn weiterhin eigener Nachwuchs in der Branche gefördert werden soll. Es gibt diverse Qualifikationsmodelle in der Sicherheitswirtschaft. Diese reichen von der Basisqualifikation mit Mindestanforderung bis hin zum Studienabschluss mit einem Mastertitel. Dennoch stellt sich die Frage, warum gerade der für junge Menschen so bedeutsame Ausbildungsberuf „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“, der einen qualifizierten Berufseinstieg ermöglicht, so häufig abgebrochen wird.

Die Berufswahl – ein komplexer Prozess

Die Berufswahl ist ein komplexer sowie individueller Prozess und wird durch psychologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Einflüsse gesteuert. Daraus ist abzuleiten, dass die Berufswahl im hohen Maße von der Attraktivität eines Berufes abhängt. Für die Berufsentscheidung sind besonders folgende Faktoren entscheidend:

  • die beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten,
  • die Berufsanforderungen,
  • der Arbeitskräftebedarf,
  • die Verdienstmöglichkeiten und
  • das Image der Berufe.

Daraus ist abzuleiten, dass sich die Berufswahl stark nach Prestige, Verdienst und Status orientieren.

Seriös, nicht vorbestraft, sicherheitsüberprüft

Demnach wird dem Sicherheitsgewerbe dringend empfohlen, dass ausschließlich seriöse, nicht vorbestrafte und sicherheitsüberprüfte Personen ein Sicherheitsgewerbe eröffnen dürfen, die zudem ein Mindestmaß an branchenspezifischen Qualifikationen vorweisen können. Dies hätte eine Qualitätssicherung zur Folge, da der Gewerbezugang zum Bewachungsgewerbe erschwert wird. Zudem dient es als Anreiz, eine Ausbildung im Bewachungsgewerbe abzuschließen, weil das Image der Branche und die Nachfrage an dem Beruf gesteigert werden. Wenn sich ein Betrieb dazu entscheidet selbst auszubilden, dann dürfen für die Ausbildung nur Personen eingesetzt werden, die dazu fachlich und persönlich geeignet sind. Auch die Bereitschaft, mit der Berufsschule zu kooperieren und sich aktiv am Ausbildungsprozess zu beteiligen, ist eine wichtige Voraussetzung, denn neben der Berufsschule hat auch der Betrieb eine wichtige Integrations- und Bildungsfunktion sowie einen Erziehungsauftrag. Ebenso sollten private Bildungsträger stärker unterstützt und gefördert werden, die eine schulische Ausbildung für Menschen auf dem zweiten Bildungsweg anbieten. Das Sicherheitsgewerbe besteht hauptsächlich aus Quereinsteigern – auch mit Interesse an einer Berufsausbildung – und mit Anpassung an die Situation kann bedarfsgerecht am Markt ausgebildet werden...[mehr]

Lydia Limpach
Quelle: