RICHARD BOORBERG VERLAG

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09.09.2020

Prof. Dr. Dorothee Dienstbühl

Aktionsplan „Gemeinsam gegen Gewalt“

Ein Aktionsbündnis in Nordrhein-Westfalen

Andrii Zastrozhnov - stock.adobe.com

Das Aktionsbündnis des Ministeriums für Inneres und des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen „Gemeinsam gegen Gewalt“ will den Schutz von Feuerwehr- und Rettungskräften in Nordrhein-Westfalen verbessern.

In einer gemeinsamen Erklärung bezeugen die Initiatoren ihre Solidarität mit den Einsatzkräften im Land und stellten zudem künftige Initiativen vor, um Gefährdungen effektiver zu begegnen.

Gewalt gegen Feuerwehr- und Rettungskräfte

Gewalt gegen Einsatz- und Rettungskräfte ist ein häufig auftretendes Phänomen, das allerdings oft nicht angezeigt wird. Eine Berechnung des bayrischen LKA zeigt auf, dass es in jedem 6,424ten Einsatz zu Gewalthandlungen gegen Rettungskräfte kommt. Auch die von der Ruhruniversität Bochum (RUB) im Auftrag des Innenministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführte Studie von Einsätzen zwischen dem 01.09.16 bis 01.04.18 dokumentiert ein hohes Niveau an Gewalt gegen Einsatz- und Rettungskräfte und zudem ein hohes Dunkelfeld. Die Befragung der RUB wurde unter rund 4.500 Personen aus ausgewählten Gebietskörperschaften in NRW geführt. Insgesamt gaben 64% der Befragten an, in den vorangegangenen zwölf Monaten mindestens einmal Opfer verbaler, nonverbaler und/oder körperlicher Gewalt geworden zu sein. Die meisten gaben an, von verbaler Gewalt betroffen gewesen zu sein (ca. 60 %), gut 40 % war von nonverbaler Gewalt (z.B. Spucken) betroffen. 12,7 % der befragten Einsatzkräfte wurden nach eigener Aussage Opfer von körperlicher Gewalt. Einsatzkräfte im Rettungseinsatz wurden häufiger Opfer von Gewalt als Einsatzkräfte im Brandeinsatz. Insgesamt wurden im Bezugszeitraum von Zwölf Monaten 94,3 % der Einsatzkräfte im Rettungseinsatz und 41,9 % der Einsatzkräfte im Brandeinsatz Opfer von unterschiedlichen Gewaltformen....[mehr]

Prof. Dr. Dorothee Dienstbühl
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